Opulenter Minimalismus: die paradoxe Herrlichkeit von Janey Butler Interieurs

Cheshire hat einen besonderen Ruf im Norden Englands Die Bewohner der Region, die auch die  Heimat von Fussballsuperstars, Medienmogulen und der Bentley Fabrik ist, wurden von der grünäugigen Boulevardpresse schon lange als “die Cheshire Gruppe” bezeichnet Ihre Landschaft ist von grandioser Architektur erblüht, die 21. Jahrhundert-Stil und rustikalen Charme in gleichem Maße verströmt.

Is ist also keine große Überraschung, dass eines von Großbritanniens bahnbrechendsten, inspirierendsten und luxuriösesten Inneneinrichtungsunternehmen seinen Sitz in Cheshire hat Jahrhundert, Capesthorne Hall, das gleich außerhalb des Dorfes Siddington, in der Nähe von Alderley Edge, liegt. ​

Nick Mitchell Maiato traf die gleichnamige Gründerin und  Leiterin der Designabteilung von Janey Butler Interiors um über die opulent-minimalistische Fusion ihrer atemberaubenden Design zu sprechen.

Janey Butler, Direktor und Gründer von Janey Butler Interiors

Sie haben für den Sitz Ihrer Headquarters auf  dem Capesthorne Hall Estate in der Nähe von Alderley Edge in Cheshire eine der beeindruckendsten Landschaften gewählt, was sowohl weise als auch vielsagend ist. Finden Sie es leichter an einem Ort Inspiration zu finden, der sich bereits komplett anfühlt?

Der Großteil – vielleicht 75 Prozent – unserer Projekte beinhalten das Renovieren, die Wiederinstandsetzung und die Erweiterung bestehender Gebäude und ungefähr die Hälfte davon stehen unter Denkmalschutz. Als wir also die Kutschen-Stallungen und den Innenhof in Capesthorne Hall entdeckten und beschlossen hier unser HQ für den Nordwesten einzurichten, war es also auch ein vollständiges Projekt, da es mehrere Jahre gedauert hat, hier alles zu dem vollständigen Hof-Studio umzubauen, das wir heute haben. renovating/remodelling/extending existing buildings ​

Also selbstihre eigenen Büroräumlichkeiten waren ein Projekt? Das ist wahre Hingabe an den Beruf. Was war die Inspiration diesen Weg zu gehen?

Sowohl [mein Ehemann] Andy als auch ich haben überall auf der Welt gelebt und gearbeitet aber hier in Großbritannien haben wir hauptsächlich in den Cotswolds gelebt und haben dort bis heute noch immer Projekte und ein volles Team. Insofern liegt unser Fokus auf historischen Häusern, natürlichen Materialien und einem möglichst respektvollen Umgang mit der Natur, während wir gleichzeitig versuchen der nächsten Generation schönere Gebäude zu hinterlassen, an denen wir arbeiten und zu deren Erhaltung wir beitragen durften.

Janey Butler Interiors ist Teil der Llama Group, die von Ihrem Ehemann Andy gegründet wurde und auch Llama Architects beinhaltet. Arbeiten Sie oft im Team, verweisen Sie zum Beispiel Klientinnen und Klienten aneinander weiter?

Wir haben mehrere Unternehmen innerhalb der Llama Group, die alle symbiotisch zusammenarbeiten. Derzeit umfasst dies Llama Architects (unser RIBA-zertifiziertes Architekturbüro), Llama Projects (unsere Bauabteilung) und Llama Developments (unsere eigene Entwicklungsfirma), aber es sind noch mehr Subunternehmen in Planung!

Der Großteil unserer Kunden wünscht den kompletten Service, den wir anbieten, der dann Llama Architects, Llama Projects und Janey Butler Interiors beinhaltet, aber wir können einfach nicht alle Projekte an denen wir arbeiten selbst bauen bzw. abschließen, also gibt es auch Projekte, bei denen wir nur das Design und die Spezifikation übernehmen, die dann von den Klienten selbst oder von anderen errichtet bzw. abgeschlossen werden. Janey Butler Interiors stellt dann die Inneneinrichtungselemente bereit, da diese meistens von uns maßgefertigt werden.

Luftaufnahme des Cotswolds Barn-Projekts in Gloucestershire

Wo liegt Grenze zwischen Architektur und Innenraumgestaltung?

Um ganz ehrlich zu sein gibt es für uns keine Grenze. Die Designabteilung unserer Firma besteht aus durchnummerierten Studios, denen Projekte zugeteilt werden. Jedes unserer Studios hat Architekten, Innenraumgestalter und Landschaftsplaner dabei, insofern existieren keine Grenzen.

Okay aber kommt vielleicht eines vor dem anderen?

Die meisten unserer Projekte sind groß angelegt und erfordern architektonisches Design und Planung um überhaupt eine Grundlage schaffen zu können, von der ausgehend die Interieurs und Landschaften entworfen werden können. Während es also keine Grenzen für uns gibt, beginnen die meisten Projekte mit der Architektur, woraufhin aber sehr schnell (innerhalb von Tagen und noch bevor irgendetwas wirklich entworfen wird) die Innenraumausstattung und die Landschaftsplanung dazu kommen.

Ich nehme an Sie halten Llamas als Haustiere. Können Sie das vielleicht bestätigen?

Keine Llamas [lächelt]. Der Name kommt von einem alten Militärspitznamen meines Ehemanns, der bei den Royal Marines gedient hat.

Sie haben Ihre eigenen Innenräume vor kurzem mit Trophäen dekoriert, nicht  wahr? Best UK Design (Eigenheim) bei den UK International Property Awards. Best Global Smart Home bei den Cedia Awards für Ihr Alderley Edge Forest Cottage Projekt. Cedia Award für Best Integrated Home für Ihr Lake View House. Wie fühlt sich das an?

Wir fühlen uns natürlich sehr geehrt auf diese Weise anerkannt zu werden und, was – wenn ich komplett ehrlich bin – vielleicht noch wichtiger für mein Team, das an diesen Projekten arbeitet, und für die Besitzer der Häuser ist als für mich selbst: Es ist uns wichtig, dass wir ständig die Grenzen erweitern, sei es architektonisch, aus einer Design-Perspektive oder durch den Gebrauch von Technologie und dass wir dafür bekannt sind. Die Auszeichnungen reflektieren und anerkennen dies, was uns natürlich sehr wichtig ist und gleichzeitig auch ein greifbarer Beweis unserer Expertise für bestehende und zukünftige Kunden ist.

Haben Sie die Preise stolz ausgestellt oder schaden sie dem Feng Shui zu sehr und müssen daher in einem Schrank versteckt werden?

Sie stehen stolz auf dem obersten Regal in unserem Design-Studio.

Der fabelhafte Eingang zum Forest Cottage in Cheshire

Ihrem preisgekrönten Forest Cottage im Cheshire Greenbelt gelingt die perfekte Mischung aus Minimalismus und Opulenz Der Esstisch ist aus einem grob geschliffenen Baumstumpf, der neben einer langen, lederbezogenen Bank steht, geschnitzt Die höhlenartige Eingangshalle mit Steinfliesenboden führt zu einer mit einem prächtigen, steinfarbenen Teppich ausgelegten Treppe Die Wohnzimmermöbel sind von klaren Linien bestimmt, der Luster jedoch von tränenförmigen Kristallen Würden Sie Ihren Stil als das Beste aus beiden Welten definieren?

Vielen Dank für die netten Worte! Ich folge nie der Mode oder anderen aber ich bin von Designerinnen und Designern der Vergangenheit sowie der Gegenwart inspiriert und von niemand mehr als der größten Designerin von allen, der Natur selbst.

Unser Stil soll nie erzwungen aussehen sondern unsere Designs sollen in Harmonie mit dem stehen. Es soll sich elegant und zeitlos anfühlen auf eine abgeschwächt luxuriöse Weise, die für ihre Details geschätzt wird und nicht, weil ein Element heraus schreit oder in dem Setting, das wir kreiert haben, nicht atmen kann.

In der Küche befindet sich ein AGA-Herd. War das die Wahl der Klienten oder haben Sie einen zu Hause? Niemand empfiehlt einen AGA-Herd, der nicht selbst einen hat, habe ich Recht?

Ja und nein! Andy und ich haben derzeit einen aber wir hatten auch Häuser ohne einen. Komischerweise sind wir selbst nicht die größten AGA-Fans, da sie alles andere als perfekt sind, aber wie auch bei anderen Elementen erwarten wir keine Perfektion von Dingen, die nicht entworfen wurden um als Designelemente betrachtet zu werden und, was unüblich und vielleicht sogar einzigartig ist, betrachten wir so auch AGA-Herde. Sie entsprechen manchen Projekten und Klientinnen / Klienten und anderen wiederum nicht – beides ist für uns in Ordnung.

Danke. Es geht oft darum diesen Gegenüberstellungseffekt im Interieur zu erzeugen, wie oft auch am Exterieur, vor allem durch Zubauten bei historischen Gebäuden. Es ist einfach unser Stil, daher haben wir keinen Namen dafür aber „rustikaler Minimalismus“ ist so gut wie jeder andere Name!

janey butler interiors

Die Eingangshalle des Lake View House in Cheshire

Vor allem das Lake View House fühlt sich wie ein Versuch an maximale Ruhe zu fördern. Es ist traumartig, sogar wolkenartig (in Ihrer Wahl der Bilder, Steintexturen und Stoffe). Es hat ein subtiles James Bond Thema aber es ist definitiv mehr The Spy Who Loved Me als Goldfinger. Wie balancieren Sie die Ansprüche des Kundenauftrags mit Ihrem eigenen Stilgefühl?

Danke, danke, wie Sie dieses Projekt beschreiben ist genau, was wir damit erreichen wollten.

Wir haben das Glück, dass die meisten unserer Klientinnen und Klienten zu uns kommen, weil Sie unseren Stil und unser Design in ihre Heime bringen wollen. Der Trick ist dann so viel wie möglich über unsere Klientinnen und Klienten herauszufinden, damit ich unseren Designstil an sie und auch an die Immobilie selbst anpassen kann, da jedes Projekt ein Einzelfall und besonders ist, wie natürlich auch unsere Klientinnen und Klienten selbst.

Das Wohnzimmer des Lake View House.

Ihr Team umfasst auch Helena Croft als Associate Interior Designer. Geht es bei der Entwicklung einer Designerin oder eines Designers mehr darum  Kühnheit zu fördern oder darum ungezügelte Vorstellungskraft zu bändigen?

Gute Frage! Die Entwicklung unserer Designerinnen und Designer ist uns immens wichtig, bei niemandem mehr als bei den Seniormitgliedern unseres Teams. Helena kam wie viele unserer Senior-Architekten und Senior-Designer aus London zu uns und arbeitete davor bei Fosters & David Collins. Helena weiß was ich erwarte und nimmt bei jedem Projekt Richtungsvorschläge von mir an bevor ich sie loslasse um zu sehen was sie und ihr Studio ausarbeiten. Es ist ein ständiges Hin und Her bis ich mit jedem Element und jedem Raum glücklich bin.

Es klingt ganz so als ob sie großes Vertrauen in Ihre Leute haben, die Resultate haben aber alle dieses Janey Butler Feeling, es wirkt also, als ob sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut instruiert haben. Wie sieht Ihr eigenes Heim aus?

Wir leben sehr ländlich, da wir nichts mehr schätzen als die Natur, unsere Tiere und Ruhe. Es ist ein unter Denkmalschutz zweiten Grades stehender Landsitz mit einer Reihe an Steinscheunen auf einem Grundbesitz von 30 Hektar im Peak District Nationalpark. Wir haben unerlässlich dafür gearbeitet in so einem Haus wohnen zu können und wir lieben es.

Um Janeys Portfolio zu sehen und mehr über ihre Praxis zu erfahren, besuchen Siejaneybutler.co.uk und um herauszufinden, wie sie in die Lama-Gruppe passt, besuchen Siellamagroup.co.uk